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Texte



Texte zum Thema sexistischer und sexueller Gewalt gegen Kinder aus anarchistischer Sicht - und zum eigenen Umgang mit sexueller Gewalterfahrung

Reader

Der Diskurs über sexuelle Gewalt gegen Kinder

Texte zur Kritik der Rede im Namen der Opfer. Reader mit 4 Texten (s.u.): Unauffällige Abweichung von der sexuellen Norm / Ein Text über das Reden über sexuelle Gewalt gegen Kinder / Wider die Entpolitisierung sexueller Gewalt / Sexuelle Gewalt gegen Jungen - Zum Zusammenhang von Militarismus & Sexismus
als EPub, als ODT und als PDF (Format B6 zum Lesen auf dem Bildschirm).


Aufruf zur Abschaffung des Mannes
(Text fertiggestellt - 2004)
- "Da es um die reale Abschaffung des Mannes geht, und Geschlecht kein naturgegebene Tatsache, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt ist, hilft die biologische Kastration nicht weiter." -
als HTML, als ODT und als PDF.


Die Einzeltexte des Readers

Unauffällige Abweichung von der sexuellen Norm

(Text fertiggestellt - 2004)
- Beschreibung der sexuellen Gewalterfahrung des Autors als Kind und des eigenen Umganges damit im explizit liksradikalem politischem Kontext und den Schwierigkeiten einer praktischen Verortung außerhalb bestehender Geschlechtsidentitäten -
als HTML, als ODT und als PDF.

Ein Text über das Reden über sexuelle Gewalt gegen Kinder
(Text fertiggestellt - 1997)
- Eine Kritik der Diskurse zum Thema sexueller Gewalt gegen Kinder und ihrer ausgrenzenden Gewalt gegen die von Gewalt Betroffenen und gegen die Verharmlosung der MitTäterschaft der Normalgesellschaft. Die Ausgrenzung und Therapeutisierung der Opfer dient der Aufrechterhaltung einer heterosexistischen Normalisierungsgesellschaft -
als HTML, als ODT und als PDF.

Wider die Entpolitisierung sexueller Gewalt
(Text fertiggestellt - 1996 überarbeitet 2004)
- (Auf)Forderung zu einem anderen explizit antisexistischen politischen Umgang mit sexueller Gewalt gegen Kinder, der für von Gewalt betroffene Menschen Raum öffnet sich außerhalb der bestehenden bipolaren heterosexistischen Geschlechterordnung zu verorten, die letztendlich nur Täter schützt -
als HTML, als ODT und als PDF.

Sexuelle Gewalt gegen Jungen - Zum Zusammenhang von Militarismus & Sexismus
(Text fertiggestellt - 1994)
- Eine Kritik an der Diffamierung der von sexueller Gewalt betroffenen Kinder als zukünftige Täter und der damit einhergehenden Ausblendung des Sexismus und Militarismus in der ganz normalen männlichen Sozialisation auch in linken Texten. Durch den Mythos der 'Inzestfamilie' wird Täterschaft verharmlost und entschuldigt, und der Zusammenhang mit 'normaler' Männlichkeit geleugnet -
als HTML, als ODT und als PDF.







Erstausgabe 1997
Spiegelung & Verbreitung der Texte sind ausdrücklich gewünscht
Anarchistische Literatur, Lyrik, Texte und Theaterstücke
für das 21. Jahrhundert
HerausgeberInnengemeinschaft
Paula & Karla Irrliche
Seit 2001


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Literaturhinweise zum Thema sexueller Gewalt

Ein undifferenzierter Populismus schadet den Kindern und hilft den Tätern (Täterinnen)

Während in den 1980er und 1990er Jahren eine differenzierte Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt im Allgemeinen, ihren Folgen und Ursachen, auf der Grundlage sozialwissenschaftlicher empirischer Forschung, getragen vor allem von der feministischen Bewegung, stattfand, wird die Debatte seit der Jahrtausendwende leider zunehmend von populistisch agierenden neu gegründeten Vereinen und reaktionären Medienzusammenschlüssen geprägt. Herausgebildet hat sich ein Konglomerat von AkteurInnen, kleinen Vereinen, die inhaltlich inkompetent mit wenigen Fachkräften, aber von der PR her proffessionel aufgestellt, agieren. Getragen werden sie von mit ihnen verbundenen Celebritys aus dem Fernsehen oder dem Adel, guten Kontakten zu konservativen Finanzeliten und engen Verbindungen zu konservativen Medienkonglomeraten. Das Interesse liegt dabei nicht wirklich auf der Hilfe für die von sexueller Gewalt betroffenen Kinder, denn diese ist nur unter Thematisierung der sozialen Verhältnisse, aufenthaltsrechlicher Fragen usw. möglich (z.B. um die Kinder- und Jugendprostitution im Grenzgebiet Deutschlands und Östereichs zu den ehemaligen Ostblockstaaten zu unterbinden, müsste der Verelendung von Teilen der Bevölkerung dort Einhalt geboten werden / z.B. Jugendprostitution in Deutschland hat viel mit aufenathaltrechtlichen Fragen, Illegalität usw. zu tun).
Dass Thema wird instrumentalisiert um eine reaktionäre politische Agenda voranzutreiben, z.B. Internetzensur, allgemeine Sexualfeindlichkeit, usw. und um sich selbst zu profilieren und unersetzbar zu machen (Am deutlichsten ausgesprochen im Statement einer der professionell für einen dieser Vereine arbeitenden Therapheutin, die absurder Weise in einem Interview fast stolz feststellte, dass sie einige Opfer nun schon über mehr als ein Jahrzehnt behandelt - ansich müsste hier jede wirklich professionell agierende Therapheutin zum Schluss kommen, die Betroffene weiter zu verweisen, da sie ihr ja offensichtlich nicht helfen kann.).

Hier deshalb einige Hinweise auf ältere fundierte Texte zum Thema und zum Umfeld.


Bücher und Texte zum Thema sexueller Gewalt gegen Kinder (Kindesmissbrauch)

- Tanja Schmidt - Auf das Opfer darf keiner sich berufen - Einer der besten Texte zur Kritik der Opferdiskurse in der öffentlichen Diskussion zu sexueller Gewalt gegen Mädchen, geschrieben von einer Betroffenen.

- Forum Kritische Psychologie 33 - Sexueller Mißbrauch: Widersprüche eines öffentlichen Skandals - Ein Band mit Texten, der bewußt unterschiedliche Perspektiven kritischer WissenschaftlerInnen zum Thema sexueller Mißbrauch zusammenbringt.

- Sabine Kirchhoff - Sexueller Mißbrauch vor Gericht - Eine empirische Arbeit mit detaillierten Auswertungen von Gerichtsverfahren und Schlussfolgerungen zur Problematik von Gerichtsprozessen zu sexuellem Mißbrauch. Die ursprüngliche zweibändige Fassung findet Ihr nur in Bibliotheken, da in den neueren Druckfassungen auf Grund von Einsprüchen ein Teil der empirischen Dokumentation entfernt werden musste.

- Namenlos - Schriftenreihe zur Selbsthilfe gegen sexuele Gewalt - Eine Magazinreihe in der Betroffene selbst zu Wort kommen und sich unter anderen kritisch mit dem öffentlichen Diskurs über sexuellen Mißbrauch auseinandersetzen. Die Reihe ist leider nur wenige Ausgaben lang erschienen.

Zwei weitere Hinweise aus dem Umfeld antisexistischer und feministischer Theorie

- Alberto Godenzi - Bieder, brutal - Eine empirische Arbeit über die Diskurse der Täterlegitimationen. Für alle, die begreifen wollen, wie männlicher Sexismus und sexuelle Gewalt eingelassen sind in den Alltag.

- Die Schwarze Botin - Die Schwarze Botin war das radikale feministische und theoretisch avancierte Magazin des intellektuellen linken antiautäoritären Teils der Frauenbewegung. Hier finden sich frühe Texte eines Großteils der wichtigsten intelektuellen deutschen Feministinnen. Eine der kontinuierlich beitragenden Autorinnen war Elfriede Jelinek, die Grafiken kamen von Gabriele Goettle. Viele Texte sind bis heute theoretisch aktuell und interessant. Und was von Alice Schwarzer zu halten ist war hier auch bereits als polemische Kritik Mitte der 1970er Jahre zu lesen.


















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Zuletzt aktualisiert 05.11.2018



Kindesmissbrauch - sexuelle Gewalt gegen Kinder. Texte zum Thema sexistischer und sexueller Gewalt gegen Kinder aus anarchistischer Sicht und zum Umgang mit sexueller Gewalterfahrung















Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder) & rechter Populismus


Das Thema Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder) gehört zu den beliebten Themen populistischer PolitikerInnen.

Gerhardt Schröder forderte im Kontext Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) Täter für immer wegzuschließen.
Auch Ronald Schill hat sich als Populist entsprechend zum Thema Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) geäußert.
Und nicht zuletzt die NPD geht mit dem Thema Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) auf Stimmenfang.

Wie sieht aber die Realität der Politik dieser zum Thema Kindesmissbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) rechtspopulistisch agietierenden Politiker aus.

Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder) ist weit überwiegend ein Problem familiärer Gewalt und der Gewalt im nahen sozialen Umfeld der Kinder. Fremdtäter machen in Friedenszeiten nur ein kleinen Teil der Täter im Kontext Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) aus.

Um Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder) zu bekämpfen muß vor allem die Stellung der Frauen und Kinder und ihr Selbstbestimmungsrecht in der Familie und in Beziehungen gestärkt werden.

Wichtig ist, keine unauflösbaren Abhängigkeitsstrukturen zu schaffen, und Frauen im Notfall eine Fluchtperspektive und Hilfe anzubieten.

Wichtig ist, daß Müttern (und Vätern - im Fall der Frau als Täterin) mit kleinen Kindern eine alternative Perspektive haben, und nicht auf Gedeih und Verderb ihrem Beziehungspartner ausgeliefert sind, damit sie im Fall von Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) nicht die Augen zu machen, sondern ihrem Kind beistehen.

Wichtig ist, daß Selbstbestimmungsrecht von Kindern zu stärken.

Wichtig sind, allgemein stabile soziale Verhältnisse, die Kindern Schutz geben auch vor Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder).

Krieg, Flucht, sozialer Zerfall treffen die Kinder als verletzlichsten Teil der Gesellschaft auch immer als Eskalation von Gewalt, und das heißt auch als Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder), dem sie in solchen Situationen schutzlos ausgeliefert sind. Zu sehen war/ist dies z.B. an der, nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch des Ostblocks, massiv angestiegenen Kinderprostitution in den ehemaligen Ostblockstaaten auf Grund von Verelendung von Teilen der Bevölkerung.

Ausgehend von diesem Kontext ist die Politik aller oben genannten, in diesem Punkt rechtspopulistisch agitierenden, Politiker eine Politik, die Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) fördert, da sie die Basis dafür legt, durch die Verstärkung sozialer Verelendungsprozesse (z.B. Hartz IV), durch die Auflösung von Zufluchtsstätten und die Einstellung von Unterstützungsmaßnahmen für betroffene sexueller Gewalt (z.B. Austrocknen der Finanzierung von Frauenhäusern) und ein rückwärtsgewandtes Familien- und Frauenbild, dass Abhängigkeit fördert.


Beispiel: Gerhardt Schröder

Gerhardt Schröders Regierungszeit als Bundeskanzler steht vor allem für die Kürzung des Arbeitslosengeldes und die Neustrukturierung des Arbeitslosengeld 2 in Form von Hartz IV. Dies hat bundesweit zu einer massiven Verarmung von Familien und zur massiven Verstärkung innerfamiliärer Abhängigkeitsverhältnisse geführt, da insbesondere arbeitslose Frauen wieder verstärkt vom Verdienst oder Arbeitslosengeld ihres Lebenspartners abhängig wurden.
Im Umland von Hannover hat dies bereits 2007 nach einem Bericht der konservativen Tageszeitung HAZ zu einem massiven Anstieg (im zweistelligen Prozentbereich) an innerfamiliärer Gewalt geführt.

Da sexuelle Gewalt und Kindesmißbrauch (sexuelle Gewalt gegen Kinder) in direktem Zusammenhang stehen mit innerfamiliärer Gewalt, ist davon auszugehen, daß in diesem Bereich ein vergleichbarer Anstieg stattgefunden hat. Das heißt: Die Politik von Gerhardt Schröder als Bundeskanzler hat Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) befördert, in dem sie die Stellung der Täter durch Verstärkung sozialer Abhängigkeitsverhältnisse verstärkt hat.


Beispiel: Ronald Schill

Ronald Schill hat in seiner Zeit als Hamburger Innensenator viele Selbsthilfeeinrichtungen und Frauenhäuser, also die meisten Einrichtungen im Bereich der Hilfe im Fall sexueller Gewalt, geschlossen.

Er hat damit für Hamburg erheblich dazu beigetragen, Frauen, im Fall eines Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder), allein zu lassen und die Kinder bewußt weiter den Tätern ausgeliefert. Er hat damit für Hamburg die Fälle von Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) mit hoher Wahrscheinlichkeit erhöht und auf jeden Fall das Leid vieler Kinder verlängert.
In diesem Sinn war die Politik von Ronald Schill eine Politik der Unterstützung der Kindesvergewaltiger in Hamburg.


Beispiel: NPD

Viele Kader der NPD beziehen sich positiv auf die Zeit des Nationalsozialismus.

Die Verfolgungs- und Kriegspolitik des Nationalsozialismus hat aber zur massenhaften Verelendung von Kindern und Jugendlichen in ganz Europa geführt. Diese erhöhte Vulnerabilität hat, wie vielfach belegt, auch zu massenhafter sexueller Gewalt gegen Kinder geführt.

Teilweise als Element der Gewaltpolitik des NS: Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) und sexuelle Gewalt gegen Jugendliche waren z.B. auf dem Rußlandfeldzug weit verbreitet. Zumindest sexuelle Gewalt gegen Jugendliche wurde sowohl von Seiten der Wehrmacht als auch der SS teilweise geduldet, solange es sich um 'Feindinnen' handelte.
Aber auch bei der Verfolgung von deutschen Jüdinnen gehörte sexuelle Gewalt zum Teil dieser Gewalt und damit auch sexuelle Gewalt gegen Jugendliche.

In noch viel größerem Ausmaß trat sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche aber als Folge der durch die NS-Politik bewirkten Zesrtörungen und Vertreibungen auf: Durch die NationalsozialistInnen wurden Abertausende von Kindern und Jugendlichen in Flucht und Verelendungssituationen gebracht. Situationen in denen Kinder besonders verletzlich gegenüber Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) und auch Jugendliche, vor allem junge Frauen/Mädchen, verletzlich gegenüber sexueller Gewalt durch Fremdtäter sind.

Die Politik des Nationalsozialismus hat Kindesmißbrauch (sexueller Gewalt gegen Kinder) zumindest indirekt und sexuelle Gewalt gegen Jugendliche direkt gefördert. Die Zeit des Nationalsozialismus mit den Kriegs- und Verelendungsfolgen gehört zu den schlimmsten Zeiten für Kinder in der Geschichte Europas. Die NationalsozialistInnen haben überall in Europa zur Eskalation der Gewaltverhältnisse beigetragen und damit auch zur Eskalation von sexuellen Gewaltverhältnissen, und, das heißt auch, sie gehören zu den schlimmsten Förderern von sexueller Gewalt gegen Kinder in der Geschichte.